Modernisierung Umspannwerk Stockerau

Modernisierung Umspannwerk Stockerau

Das Umspannwerk Stockerau wird nach über 60 Jahren Betrieb fit für die Energiezukunft gemacht und in den kommenden Monaten umfassend modernisiert. Hier finden Sie alles Wissenswerte zum Baufortschritt.

Erneuerbare Energiezukunft

Die „erneuerbare Energiezukunft“ bedeutet für Stromnetzbetreiber eine große Herausforderung. Das Stromnetz muss zukünftig deutlich flexibler werden. Das Umspannwerk Stockerau in der Senningerstraße war ursprünglich zur Versorgung der Stadt Stockerau und umliegender Gemeinden verantwortlich. Mittlerweile müssen auch Überschüsse des lokal erzeugten Stromes aus PV-Anlagen ins überregionale Netz eingespeist werden. Allein im Stadtgebiet von Stockerau hat sich im Jahr 2023 die Zahl der PV-Analgen fast verdoppelt - von 400 auf 746 Anlagen. Durch diese „Doppelbelastung“ ist die Kapazität der Anlage ausgeschöpft.

Um wieder mehr Sonnenstrom einspeisen zu können und um künftigen Anforderungen wie E-Mobilität oder Wärmepumpen gerecht zu werden, ist eine umfassende Modernisierung notwendig. 
 

Eckdaten zum Umspannwerk Stockerau

  • Versorgte Bezirke: 18 Gemeinden inkl. deren Katastralgemeinden in Korneuburg und Teilen von Tulln, Hollabrunn und Mistelbach
  • Ca. 20.000 Kundenanlagen
  • 335 Trafostationen
  • 3.500 PV-Anlagen in Betrieb, mit insgesamt 58,5 MW Einspeiseleistung
  • 370 Anlagen mit weiteren 12,5 MW derzeit in Bau

 Stand: Oktober 2024
 

Zeitplan der Modernisierung

Nach über 60 Jahren Betrieb wird das Umspannwerk Stockerau am bestehenden Standort komplett neu gebaut. Seit die Bauarbeiten vor einem Jahr begonnen haben, ist bereits viel geschehen. Um die reibungslose Versorgung während der Bauphase zu gewährleisten, haben wir ein Freiluftprovisorium errichtet. Ein weiteres dient dazu, um bereits Teile der alten Anlage demontieren zu können.

Das neue Betriebsgebäude wurde bereits fertiggestellt und die alte 110-kV-Anlage ist mittlerweile komplett demontiert. Mit der Anlieferung neuer Umspanner ist man in dem Bauprojekt einen großen Schritt vorangekommen. Der bereits vor Ort befindliche Umspanner wird nun an seinen endgültigen Platz übersiedeln. Aktuell werden noch Köcher für die Fundamente der 110-kV-Anlage versetzt und erste Stahlsteher für die 110-kV-Anlage aufgestellt. Mit der weiteren Verlegung des Erdungsnetzes beziehungsweise dessen Erweiterung im Arbeitsbereich, wird die Anlage auf ihre künftige Anforderung vorbereitet und so ihr sicherer Betrieb gewährleistet sein.
 

Was passiert in nächster Zeit?  

  • Aufstellung beziehungsweise Fertigstellung des begonnen Portals für die Leitung Tulln-West
  • Fertigstellung der Fundamente
  • Stellung von Blitzmasten für den neuen Anlagenbereich
  • Abbruch der letzten Umspanner-Wanne des bestehenden Umspanner

Wenn Sie noch Fragen zum Projekt haben, freuen wir uns über Ihre Nachricht: dialog@netz-noe.at
 

Zusammenfassung

  • Erhöhung der Versorgungssicherheit für rund 20.000 Kunden
  • Investition von 17 Mio. EUR
  • Geplante Inbetriebnahme: Ende 2026
  • Geplante Baufortschritte 2026
    • Verlegung von Kabeltrögen beziehungsweise Herstellung der noch fehlenden Kabelwege
    • Geräte-Montagen in der 110-kV-Anlage
    • Herstellung von Anlagenverseilung und Verrohrung
    • Errichtung der noch fehlenden Portale der 110-kV-Freileitungen


Geschichtliches

Stockerau als historischer Netzknoten

Auch wenn das aktuelle Umspannwerk in seiner derzeitigen Form erst Anfang der 1960er Jahre errichtet wurde, stellt der Norden Stockeraus seit beinahe 100 Jahren einen wichtigen Netzknoten dar, von dem aus Stockerau und die umliegenden Gemeinden mit Strom versorgt werden. Denn bereits im Jahr 1925 wurde dort ein Schalt- und Trafohaus errichtet.
Knapp 10 Jahre später (1935/36) wurde eine 60-kV-Hochspannungsleitung von St. Pölten über Hollenburg und Grafenwörth nach Stockerau errichtet, um auch die nordöstlichen Regionen Niederösterreichs zukünftig sicher versorgen zu können. Somit bekam Stockerau 1936 am heutigen Standort in der Sennigerstraße das erste Umspannwerk im Weinviertel.